Psychische Spätfolgen von NS-Zeit und Krieg bewältigen
Täter-Opfer-Schichtungen statt Täter-Opfer-Spaltungen
Bei der Betrachtung psychischer Spätfolgen von Zweitem Weltkrieg und NS-Zeit stehen eher Opfererfahrungen als eine NS-Täterschaft in der Familie im Fokus. Bei allem heutigen historischen Wissen zum Nationalsozialismus findet sich bis in die Gegenwart häufig eine Meidung dieses Themas im familiären Kontext. Unter Rückgriff auf die Archäologie-Metapher von Sigmund Freud stellt Ulrike Pohl ein psychoarchäologisches Schichtenmodell vor, das den Zugang zu dieser Thematik erleichtern kann. Subjektive Erfahrungen werden hier als aufeinander aufbauende psychische Schichtungen aufgefasst. Auf diese Weise können Komplexität und Widersprüchlichkeit menschlicher Erfahrungen dargestellt werden. Es bietet sich eine Möglichkeit, dem dichotomen Opfer-Täter-Denken zu entgehen und eine engere Verbindung zwischen Familiengeschichte und historischen Fakten herzustellen. Hinweise für das therapeutische Vorgehen und Fallbeispiele geben Anregungen für die praktische Anwendung.
Dipl.-Psych. Ulrike Pohl studierte Psychologie und Sozialwissenschaften. Nach klinischer und wissenschaftlicher Tätigkeit im psychiatrischen Bereich ist sie seit 2000 als Psychologische Psychotherapeutin niedergelassen. Neben ihrer Praxistätigkeit in Bad Krozingen ist sie als Dozentin im Rahmen psychotherapeutischer Fort- und Weiterbildung zu den psychischen Langzeitfolgen von NS-Zeit und Zweitem Weltkrieg tätig.
Autor | Pohl, Ulrike |
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Verlag | Vandenhoeck & Ruprecht |
ISBN | 9783525407509 |
Lieferzeit | Vorbestellbar |
Lieferbarkeitsdatum | 30.04.2021 |
Einband | Kartoniert |
Seitenzahl | 176 S., 3 Fotos, 3 Abb. |