Leopold, Judith

Zu Hause geboren 2 - Noch unglaublichere Erlebnisse der Hebamme Margarete

164 S., 18 farbige Illustr. Seiten,Kartoniert
9783990820742
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Zu Hause geboren zu werden ist heute nicht mehr Standard. Nur noch 1,8 Prozent aller Geburten finden in Österreich in den eigenen vier Wänden statt. Doch es sind genug für mich und meine Kolleginnen, um regelmäßig Monate im Vorhinein ausgebucht zu sein. Viele meiner Frauen (so nennen ich sie, weil "Klientinnen" nach Geschäftsmodell klingt und "Patientinnen" nach Arzt, wobei das Wort an sich ja von "Geduld" kommt, lat. ,patientia', also hervorragend für die Geburtshilfe passen würde) melden sich schon ganz früh in der Schwangerschaft an, oft haben sie gerade einen positiven Test in den Händen. Frauen sehr früh schon begleiten zu können, ist einer der großen Vorteile in der Hausgeburtshilfe und auch ein großes Privileg. Wir lernen uns zeitig kennen, können beispielsweise über Fluch und Segen pränataldiagnostischer Untersuchungen von Nackenfaltenmessung bis Organultraschall sprechen - es ist für alles Zeit, was Platz braucht. Und doch gibt es immer wieder Überraschungen: Manche ganz kurzfristig Entschlossene, die nach einem Geburtsvorbereitungskurs oder einem Vortrag plötzlich spüren, dass sie sich im Krankenhaus doch nicht so sicher fühlen, wie sie anfangs gedacht haben. Oder es kommt zu einem Lockdown aufgrund eines Virus, der von heute auf morgen ein ganzes Land lahmlegt. Niemand kennt sich genau aus, zu Beginn sind die Auflagen in den Krankenhäusern hinsichtlich der Begleitpersonen und Besucher sehr streng. Vielerorts dürfen die Väter nicht mit ins Kreißzimmer und auf der Wochenbettstation sind sie nur 30 Minuten pro Tag willkommen. Diese Umstände ließen die Nachfrage nach Hausgeburten und ambulanten Geburten in die Höhe schnellen. Nur wie sollten wir Hebammen diese Frauen auffangen? Wir hatten selbst unsere Kinder im "Homeschooling" zu Hause, "Homeoffice" ist in der Geburtshilfe nicht so einfach. Oder doch? Wie war das nochmal mit der Geburt via Skype? Also musste ich mich umorganisieren: Hausbesuche, die nicht unbedingt meine körperliche Anwesenheit erforderten, hielt ich "telemedizinisch" ab, also via Videochat. Zunächst dachte ich, die Qualität meiner Arbeit würde massiv darunter leiden, aber dem war nicht so. Ich stattete meine Frauen mit selbstgenähten Babywaagen aus und zeigte ihnen ganz genau, wie sie selbst die Rückbildung kontrollieren konnten und auf was zu achten sei. Wir "trafen" uns täglich im Videochat. Zu Geburten kam ich natürlich immer noch persönlich. Insgesamt: Es wurden nur noch dringend notwendige Untersuchungen gemacht. Keine Organscreenings, wenn es keine Risikofaktoren für Fehlbildungen gab. Keine "Gewichtsschätzungen", die eh nicht viel aussagen. Die großen Geschwister waren nun fast immer bei den Geburten dabei, wenn sie nicht gerade schliefen. Nicht einmal Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen fanden statt, wenn die Frau gesund war. Mit den Ärzten konnte man schließlich telefonisch Rücksprache halten, wenn es Grund zur Besorgnis gab. Besucher in der Wochenbettzeit kamen auch keine, man sollte die Großeltern, neuerdings Risikogruppe, ja fernhalten von den Kindern. Die Wochenbettzeit verlief für die meisten insgesamt sehr entspannt. Stillprobleme gab es kaum, die Babys nahmen gut zu. Alle Amtswege konnten online erledigt werden. Die Väter waren geforderter, aber das tat vielen Paarbeziehungen ganz gut. Und ich? Nun ja, die Straßen Wiens waren leer, ich war überall in kürzester Zeit und brauchte mein Blaulicht fast gar nicht zu verwenden. Ich bin sicher, eines Tages werden wir auf diese verrückte Zeit zurückblicken und neben den ganzen Einschränkungen und Verschlechterungen auch die positiven Seiten sehen. Ich spüre sie schon jetzt. Und erste Studien stützen meine Intuition: Es zeigt sich ein signifikanter Rückgang an Frühgeburten, deren Hauptrisikofaktor Alltagsstress ist. - "Erstaunlich", sagen die einen; "eh klar", meinen die anderen. Wie bei den Geburten. "Erstaunlich" ist es für die einen. Das sind diejenigen, die es kaum fassen können, ihr Kind alleine, aus eigener Kraft, ohne medikament

Einmal mehr heißt es: "Ruf die Hebamme, Schatzi!" Unsere Hebamme Margarete ist zurück! In Band 2 von "Zu Hause geboren" geht es diesmal um noch unglaublichere, absolut authentische Erlebnisse der beliebten Wiener Geburtshelferin. Aber Achtung! Es wird wirklich herzergreifend, wenn Margarete bei einer Geburt im Studentenwohnheim dabei ist. Berührend, als sie einer werdenden Mama mit schrecklicher Vorgeschichte begegnet. Spannend, als sie von einer Geburt im Dunklen überrascht wird. Ja, und immer wieder lustig ist es, wenn der Kindsvater mehr Hebammenbetreuung braucht als die werdende Mutter. Natürlich war Hebamme Margarete auch während der Corona-Krise unterwegs und konnte nicht im Homeoffice Kurzarbeit machen. Wie neben Margaretes Dammschutz ihr Coronaschutz aussieht, erfahren wir in einer ganz speziellen Erzählung. * 14 absolut authentische Geschichten rund ums Gebären und ein Glossar für die im Buch verwendeten wienerischen Ausdrücke wie z.B. "Gengans" - ist kein genmanipuliertes Federvieh, sondern ein Zusammenzug der Worte: "Gehen Sie", was so viel wie eine wienerische Version von "Na, hören Sie mir auf" ist, die ebenso bedeutet, bloß nicht aufhören, na wirklich! * Als Geschenkbuch für die schwangere Frau/Freundin und für alle, die wissen wollen, was bei Hausgeburten wirklich passiert. * Ein gelungenes Statement zur handfesten und gleichzeitig hochsensiblen Arbeit freiberuflicher Hebammen, die viel zu oft nicht ausreichend wahrgenommen werden. * Ein Manifest für alle, die ihre Kinder einfach bekommen wollen - egal wo und wann. * Papa kompatibel durch die gezielte Einbindung und Beschreibung werdender Väter. * Humorvoll und traurig zugleich, wie das Leben eben ist. Vom Verlag edition riedenburg Salzburg * editionriedenburg.at *

Judith Leopold wurde 1983 in einem Wiener Krankenhaus geboren. Nach einem Kaiserschnitt beim ersten Kind kam sie in der folgenden Schwangerschaft zur Hausgeburt und somit zu Hebamme Margarete. Sie hat Komparatistik studiert und lebt mit ihrer Familie in Wien, wo sie seit über zwölf Jahren als Onlineredakteurin im Kulturbereich tätig ist. Bei der edition riedenburg hat sie bereits "Zu Hause geboren" veröffentlicht mit dem ersten Teil der Geschichten von und mit Hebamme Margarete.

Mehr Informationen
Autor Leopold, Judith
Verlag edition riedenburg e.U.
ISBN 9783990820742
ISBN/EAN 9783990820742
Lieferzeit 5 Werktage (inkl. Versand)
Erfassungsdatum 02.03.2021
Lieferbarkeitsdatum 14.03.2021
Einband Kartoniert
Format 1.2 x 22 x 15.5
Seitenzahl 164 S., 18 farbige Illustr.
Gewicht 266