Lyubomirsky, Sonja

Glücklich sein

Warum Sie es in der Hand haben, zufrieden zu leben
364 S., Lesebändchen Seiten,Gebunden
9783593508764
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VORWORT ZUR DEUTSCHEN AUSGABE Als ich neun Jahre alt war, wanderte meine Familie von Russland in die USA aus. In Boston angekommen, fiel mir auf, dass die Menschen in den Straßen fröhlich wirkten, sie lächelten und grüßten uns, wenn sie an uns vorübergingen. Ich dachte damals, dass die Amerikaner sehr viel glücklichere Menschen sein müssten als die Russen, die auf der Straße eher verdrießlich und mürrisch dreinblickten. In der Tat gehört zu den ersten Dingen, die Besuchern in einem unbekannten Land auffallen, wie glücklich oder unglücklich die Menschen aussehen. Doch oft trügt der Schein: Russen wirken zwar auf der Straße oft sehr viel melancholischer als Amerikaner, doch auf den lärmenden Partys in Moskauer Wohnungen kehrt sich der Eindruck um. Ich erforsche das Thema Glück schon seit beinahe dreißig Jahren, und bei Vorträgen stellen meine Zuhörer fast immer Fragen zum Thema Kultur. Verstehen und erleben die Menschen in Europa, Afrika, Ostasien und den USA Glück auf ähnliche Weise? Treffen meine Ratschläge, die sich vor allem auf Untersuchungen mit US-Bürgern stützen, überhaupt auf Menschen anderer Nationen zu? Diese Fragen sind durchaus gerechtfertigt, und es gibt sogar einen ganzen Wissenschaftszweig, der sich mit dem Zusammenhang von Emotionen und Kultur beschäftigt. In der Tat hat das Glück in Deutschland, Großbritannien, Israel, Südkorea oder Brasilien auf den ersten Blick ein anderes Gesicht. In den "individualistischeren" Kulturen hängt Glück mehr mit den Gefühlen und dem Selbstwert des Einzelnen zusammen und weniger mit der Harmonie innerhalb der Gruppe. Deshalb gilt das Streben nach individuellem Glück hier als erreichbares, vernünftiges und wünschenswertes Ziel. Studien zeigen, dass Asiaten positive Emotionen eher mit Zuständen niedriger Erregung wie Gelassenheit und Ruhe in Verbindung bringen, während Europäer vor allem auf Zustände hoher Erregung wie Freude und Begeisterung aus sind. Außerdem unterscheiden sich die kulturellen Regeln hinsichtlich des Ausdrucks von positiven Emotionen. Es gibt Kulturen, in denen es als unpassend gilt, ausgesprochen glücklich auszusehen, weil dies den Neid und die bösen Blicke der anderen auf sich ziehen kann. Trotz der zahlreichen Unterschiede haben Menschen in aller Welt das tiefe Bedürfnis, glücklich sein. Angehörige verschiedener Kulturen mögen Glück unterschiedlich definieren, etwa als Spaß, romantische Liebe, spirituelle Erlösung, materiellen Erfolg oder ein tugendhaftes Leben. Sie mögen Glück unterschiedlich ausdrücken, etwa im begeisterten Engagement für einen Lebenstraum, durch Lächeln und Lachen oder in stiller Kontemplation. Und sie mögen auf unterschiedliche Weise nach Glück streben, indem sie beispielsweise Dankbarkeit entwickeln für das, was sie haben, sich ihrer Familie widmen oder die Nähe Gottes suchen. Doch ihnen allen geht es schließlich darum, glücklich zu sein. In sämtlichen Nationen, in denen Befragungen durchgeführt wurden, stand Glück ganz oben auf der Liste der Lebensziele. Und in den seltenen Fällen, in denen die Befragten angeben, nicht nach Glück zu streben, weil etwa kulturelle Normen, die Religion, die Geschichte oder persönliche Einstellungen dem entgegenstehen, wünschen sich die meisten ein glückliches Leben für ihre Kinder. Auch wenn das Glück also in Ländern wie Deutschland und den USA auf unterschiedliche Weise definiert, angestrebt und ausgedrückt wird, ist die Sehnsucht nach einem erfüllten, glücklichen Leben genauso universell wie viele der Zutaten, die das Glück ermöglichen. Als jemand, der in zwei Kulturen und zwei Sprachen aufgewachsen ist und kulturelle Unterschiede genau beobachtet, bin ich überzeugt, dass Leser jeden Hintergrunds von den Glücksstrategien profitieren können, die ich in diesem Buch beschreibe. EINLEITUNG Jeder von uns will glücklich sein, auch wenn wir dies nicht zugeben oder es lieber anders ausdrücken möchten. Ob wir uns beruflichen Erfolg, spirituelle Erfüllung, Selbstfindung oder Liebe und Sex wünschen, le

Sonja Lyubomirsky ist Professorin für Psychologie an der University of California, Riverside. Sie studierte in Harvard und Stanford und gewann bereits während ihres Studiums zahlreiche Auszeichnungen und Stipendien. Mit der Frage, was Menschen glücklich macht, beschäftigt sie sich seit vielen Jahren, u. a. unterstützt durch ein staatliches Forschungsprogramm des National Institute of Mental Health.

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Autor Lyubomirsky, Sonja
Verlag Campus Verlag
ISBN 9783593508764
ISBN/EAN 9783593508764
Lieferzeit 5 Werktage (inkl. Versand)
Erfassungsdatum 09.11.2017
Lieferbarkeitsdatum 05.03.2021
Einband Gebunden
Format 3 x 22.2 x 14.5
Seitenzahl 364 S., Lesebändchen
Gewicht 583