Weihnachtsmusik für Bläser

Die Greifswalder Marienkirche, eine der ältesten und größten Hallenkirchen norddeutscher Backsteingotik, lag vor der Coronazeit mit ihren drei Wiederholungsaufführungen der „Weihnachtsmusik für Bläser” innerhalb des nordöstlichen Raumes der BRD an der Spitze vor den je zwei Aufführungen in Berlin/Marien und Potsdam/Nikolai.

Weihnachten stellt im christlichen Abendland für Kirche und Gesellschaft das größte Fest das Jahres dar; die Kirchen verkünden die Prophezeiungen des Alten Testamentes, die Erzählungen von der Christgeburt aus dem Lukas- und Matthäus-Evangelium sowie die theologischen Deutungen aus den Briefen; dazu gehören auch Kerzen, Glocken und Tannenbäume. Die Öffentlichkeit bevorzugt meist angrenzende Themen wie Familie und Geburt, Geschenke und Festessen, Schnee und Väterchen Frost. In den Kaufhäusern werden zu Werbezwecken jede Menge Weihnachtslieder abgespielt, doch der eigentliche Anlass des Festes tritt immer mehr zurück.

Kirchliche Musikprogramme mit großem Publikum sollten dem tunlichst widerstehen. Das ist der Grund, warum in diesem Bläserheft so viele Liedtexte abgedruckt wurden: in erster Linie zwar zur Information der Spieler, jedoch auch, damit diese Texte nicht in Vergessenheit geraten und ihre Lieder auch einmal gesungen werden können. Das gelegentliche Singen der Bläser*innen hat mir immer besonders imponiert; manchmal denke ich an die Tradition des Weihnachtssingens im Stadion an der Alten Försterei in BerlinKöpenick mit seinen 22.000 Plätzen: was für eine Singebewegung zu Weihnacht!

Dieses Heft enthält nicht nur eine Reihe von Sätzen nach Gesangbuchliedern in verschiedenen Formen, sondern vor allem schlichte Bearbeitungen zu Volksliedern, die mehr oder weniger bekannt sind; doch auch einige neue Liedern dürfen nicht fehlen. Diese könnten im Programm zwischenspielartig eingefügt werden, oder besser: sie sollten möglichst gesungen werden. – Einige Jahreslieder und die aktuellen Jahreslosungen runden den Weihnachtskreis mit seinen „zwölf heiligen Tag/Nächten” ab.

Am Beginn steht eine Adventsfanfare, die 2007 im Auftrag von LPW Martin Huss für die Greifswalder Marienkirche entstand. Eine neue Festmusik setzt die Reihe der freien Bläserstücke fort; das abschließende Rondo schrieb ich vor zwei Jahren im Auftrag der Sächsischen Posaunenmission, der auch die freundlichst erteilte Abdruckgenehmigung zu verdanken ist.

Fröhliche Weihnacht, überall tönet durch die Lüfte froher Schall.
Im Corona-Frühjahr 2022 Manfred Schlenker