Balzer, Jens

Ethik der Appropriation

Fröhliche Wissenschaft 207
88 S. Seiten,Englisch, Broschüre
9783751805353
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Die Rede von kultureller Aneignung ist allgegenwärtig. Infrage steht mit ihr gerade für eine progressive politische Position die Legitimität kultureller Produktion, die sich an den Beständen anderer, ihr 'fremder' Traditionen bedient. Während viele diese als eine Form des Diebstahls an marginalisierten Gruppen kritisieren, weisen andere den Vorwurf zurück: Er drücke eine Vorstellung von Identität aus, die Berührungspunkte mit der völkischen Rechten aufweise. Tatsächlich, so zeigt Jens Balzer, beruht jede Kultur auf Aneignung. Die Frage ist daher nicht, ob Appropriation berechtigt ist, sondern wie man richtig appropriiert. Kenntnisreich skizziert Balzer im Rückgriff auf die Entstehung des Hip Hop wie auf die erstaunliche Beliebtheit des Wunsches, 'Indianer' zu sein, in der bundesdeutschen Nachkriegszeit eine Ethik der Appropriation. In ihr stellt er einer schlechten, weil naturalisierenden und festlegenden, eine gute, ihre eigene Gemachtheit bewusst einsetzende Aneignung entgegen. Ausgehend von dem Denken des Kreolischen Édouard Glissants und Paul Gilroys 'Schwarzem Atlantik' sowie der Queer Theory Judith Butlers wird eine solche Aneignungsethik auch zur Grundlage eines aufgeklärten Verhältnisses zur eigenen Identität.

Jens Balzer, geboren 1969, lebt in Berlin und ist Autor im Feuilleton von DIE ZEIT.

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Autor Balzer, Jens
Verlag MSB Matthes & Seitz Berlin
ISBN 9783751805353
ISBN/EAN 9783751805353
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Erfassungsdatum 03.05.2022
Lieferbarkeitsdatum 19.10.2022
Einband Englisch, Broschüre
Format 0.7 x 18 x 9.5
Seitenzahl 88 S.
Gewicht 84