Hertz-Eichenrode, Dieter

Hitler und Polen.

Zwei Beiträge zur Geschichte der deutsch-polnischen Beziehungen von 1930 bis 1939., Zeitgeschichtliche Forschungen 61
102 S. Seiten,Kartoniert
9783428183937
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Hitler plante, Polen als Partner für seine Expansionspolitik zu gewinnen, und hoffte, dass der polnische Staatschef Pilsudski sowie dessen Außenminister Beck darauf eingehen würden. Das beiderseitige Abkommen über Gewaltverzicht von 1934 schien eine gute Grundlage dafür zu schaffen, doch ab 1936 erkannte Polen, dass die deutsche Rüstungspolitik ihm gefährlich werden musste. Becks Versuche, diese Gefahr 1938 abzuwenden, schlugen fehl, und da Polen sich weigerte, die deutschen Bündniswünsche zu erfüllen, beschloss Hitler 1939, den Zweiten Weltkrieg nicht mit dem Angriff auf Frankreich, sondern auf Polen zu beginnen.

Hitler hat vor 1939 große Hoffnungen auf eine Zusammenarbeit mit Polen gesetzt und dafür den polnischen Machthaber Pilsudski sowie dessen Außenminister Beck gewinnen wollen. Polen spielte für ihn eine besondere Rolle: Es sollte Deutschland den Sieg über Frankreich und den Gewinn von Lebensraum in Osteuropa erleichtern. Die Grundlage hierfür bildete das deutsch-polnische Abkommen über Gewaltverzicht von 1934, das einer Absicht entsprach, die Pilsudski bereits 1930 geäußert hatte. Hitler nahm an, Polen sei bereit, sich an der Seite Deutschlands zu halten, und bemühte sich, auch in Deutschland eine Hinwendung zu Polen zu wecken. Wie intensiv daran gearbeitet wurde, lehrt das Beispiel des binationalen Sportverkehrs ab 1933. Gleichzeitig gilt aber, dass Hitler in Polen keinen ebenbürtigen Partner, sondern einen Gehilfen sah, der sich dem deutschen Führungsanspruch fügen sollte. Obwohl er Pilsudski persönlich bewunderte, hielt er vom polnischen Volk wenig. Die Unsicherheit, die im deutsch-polnischen Verhältnis enthalten war, ist in Warschau nicht übersehen worden, und Beck hat sich 1938 sehr bemüht, einem Konflikt mit Deutschland vorzubeugen. Das scheiterte, weil Hitlers Führungsanspruch und Becks Wille, Polens Souveränität zu wahren, unvereinbar waren.

Dieter Hertz-Eichenrode, Professor für Neuere Geschichte an der Freien Universität Berlin; seit 1997 im Ruhestand. Nach Studium und Promotion wissenschaftlicher Assistent am Institut für politische Wissenschaft der FU, 1971 Habilitation und Ernennung zum Professor. Arbeitsgebiete Zeit des Vormärz, Deutsches Kaiserreich, Weimarer Republik, Geschichte der Arbeiterbewegung.

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Autor Hertz-Eichenrode, Dieter
Verlag Duncker und Humblot GmbH
ISBN 9783428183937
ISBN/EAN 9783428183937
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Erfassungsdatum 13.12.2021
Lieferbarkeitsdatum 21.02.2022
Einband Kartoniert
Format 0.8 x 23.3 x 15.7
Seitenzahl 102 S.
Gewicht 193