Stress, Fredy N

Jesus Reloaded

Gut und böse - Wahrheit und Täuschung
550 S. Seiten,Kartoniert
9783039770137
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Heute Es gibt Zeiten, da läuft die Beziehung zu meinem Mann wunderbar und wie von selbst. Voller Liebe und Zuneigung. Und dann es gibt Zeiten wie diese: Ein verbales Schlachtfeld, auf dem sich Eifersucht und Unverständnis schlimme Worte sinnlos böse Worte um die Ohren hauen und die verletzten Seelen halbtot am Boden liegen. Ein Teil zum Verlieben, ein Teil zum Vergessen. Obwohl ich mir wieder vorgenommen hatte, cool und sachlich zu bleiben, wurde mein Vorhaben durch seine emotionalen Vulkanausbrüchen dermassen torpediert, dass ich nichts mehr sagte und mich ins Schlafzimmer zurückzog. Schliesslich wollte ich nicht, dass wir uns wieder vor Luisa streiten. Aber natürlich dauerte es wie immer nicht lange, bis er wie ein Elefant im Porzellanladen die Tür aufriss und durch weiteres Anschreien seine Präsenz markierte. Nein, man darf sich nie an einem stillen Ort sammeln und kurz durchatmen. Es musste weiter gestresst werden. Für mich war das, als läge ich am Boden, und er weiter auf mir herumtrampeln würde. Der Feind ist geschlagen, und jetzt machen wir ihn so richtig fertig. Aber das Schlimmste war, als er das mit unseren beiden Kindern gemacht hat. Wenn unsere kleinen Schätze wegen einer banalen Sache so angefeindet wurden, dass sie zu weinen anfingen und emotional völlig aufgelöst waren. Nein, dann kannte er keine Gnade. Ich konnte x-mal sagen, er solle die Kinder nicht anschreien, sondern es ihnen doch in Ruhe erklären. Oh, das kam bei ihm nie gut an. Dann war ich die Schlimmste von allen, weil ich angeblich seine Autorität vor den Kindern untergraben würde. Als sie noch klein waren, hat er die Kinder geschlagen. Bis ich ihm sagte, dass ich mich von ihm trennen würde, wenn er das noch einmal tun würde. Und dass ich es ernst meine. Seitdem habe ich ihn die beiden Mädchen nicht mehr schlagen sehen. Erst Jahre später erfuhr ich, dass er den Kindern damals erzählte, dass sie mir einfach nichts sagen durften, sonst würde er sie noch mehr bestrafen. Ich wollte meinen Kindern beibringen, dass körperliche Züchtigung in der Erziehung niemals notwendig ist. Daran habe ich mich gehalten und das habe ich stets vorgelebt. Egal welche Situation mit unseren Kindern auftrat, ich fand immer eine rationale und einfache Lösung. Ich habe oft versucht, unsere Streitpunkte zu einem anderen Zeitpunkt mit ihm zu besprechen. Hunderte Male haben wir Maßnahmen zur Deeskalation ergriffen, bevor einer von uns explodierte. Und tausendmal habe ich ihn gebeten, mit mir rational, vernünftig und abseits von unseren Kleinen über die Dinge zu sprechen, die ihn störten. Es nützte alles nichts. Wenn er wütend war, mussten das immer alle miterleben. Wenn er wütend war, durften die anderen nicht glücklich sein, oh nein. Immer mussten alle hören, wie schlecht und ungerecht ich und die ganze Welt ihm gegenüber waren. Auch heute wieder. Als er merkte, dass ich jetzt wirklich keine Lust mehr hatte zu streiten, riss er mir das Buch aus der Hand und warf es gegen den Schrank. Ich stand auf und wollte das Zimmer verlassen, doch er stellte sich mir in die Quere. Ich versuchte, unter seinem ausgestreckten Arm durchzuschlüpfen, aber er hielt mich blitzschnell fest. Dann konnte ich nicht mehr! Ich packte ihn um die Hüfte, hob ihn hoch und warf ihn aufs Bett. Luisa stand die ganze Zeit in der Nähe und rief: 'Hört doch endlich auf!' Ja, ich wollte aufhören. Ich wollte sogar gar nicht erst anfangen. Und es tut wirklich weh, wenn das eigene Kind so etwas zu den eigenen Eltern sagen muss. Beim Verlassen des Schlafzimmers sagte ich zu Luisa: 'Ich hoffe, Papi hat das auch gehört', und ging schnurstracks die Treppe hinunter, zog meine Schuhe und meine Jacke an und rief unseren Hund Malu. Oben jedoch liess mein Gatte den Vierbeiner nicht gehen, obwohl unser Haustier durch leichtes Winseln zum Ausdruck brachte, dass es auch gern raus möchte. 'Nein Malu, du bleibst!', sagte er schroff. 'Okay, dann müsst ihr halt noch mit dem Hund raus!', rief ich ihm zu. 'Komm Papa, lass sie mit Malu rausgehen. Warum willst du das nicht?', fragte unsere jüngere Tochter meinen Mann. 'Weil der Hund jetzt hier bleibt!', antwortete er. 'Okay, dann müsst ihr für ihn schauen', gab ich zurück. Doch im selben Moment löste sich der Golden Retriever-Mischling von Samy und kam die Treppe herunter. Ich zog ihm das Halsband an und ging raus. In solchen Situationen bin ich als Mutter und Ehefrau unfähig. Denn ich weiß wirklich nicht, was ich tun soll, ausser zu fliehen. Immer in der Hoffnung, dass sich die Gegenseite in der Zwischenzeit etwas beruhigt hat und man dann gemeinsam 'vernünftig' über das entstandene Problem sprechen kann. Während des Spaziergangs mit Malu gehen mir die wüsten Szenen immer wieder durch den Kopf. Nach Jahren habe ich es aufgegeben, das Geschehene sachlich zu analysieren, um beim nächsten Mal 'richtig' oder 'besser' darauf reagieren zu können. Ob mit mehr Mitgefühl, mit mehr Verständnis, mit mehr Sturheit oder mit mehr analytischem Denken; es endete immer im emotionalen Chaos. Ein Spaziergang des Selbstmitleids. Immer wieder sehe ich die Bilder der Vergangenheit vor mir, wie unsere Kinder weinten, weil der bornierte Vater immer sehr schnell überfordert war, wenn nicht alles nach seinen Vorstellungen lief. Ich habe ihn insgeheim auch schon für schizophren gehalten. Natürlich nur mir gegenüber. Vielleicht habe ich es ihm auch schon einmal gesagt. Denn eigentlich wussten wir nie, wie er auf welche Umstände reagiert. Einmal wurde er fuchsteufelswild, als Loulou, unsere älteste Tochter, mit zehn Jahren einen Teller fallen liess, als sie diesen in die Küche tragen wollte. Er schimpfte und unterstellte unserer Tochter, sie habe das absichtlich getan hätte, um ihn zu ärgern. Ein anderes Mal sagte er bei einem ähnlichen Vorfall lediglich: 'Ach, Scherben bringen ja bekanntlich Glück.' Ein anderes Beispiel: Als die Kinder im Garten uns Eltern nachspielten, lachte er herzlich über Luisas Leistung, ihren Vater zu imitieren. Nur eine Woche später, beim gleichen Spiel, als wir jemand anderen von uns vorgaben, war er von Luisas Schauspielkünsten absolut 'not amused'. Es folgte ein Wortgewitter, das sich gewaschen hatte. Luisa sass nur da, war völlig perplex und wusste nicht, was sie falsch gemacht hatte. Ich konnte meinen Mann nicht beruhigen. Im Gegenteil, ich habe alles noch schlimmer gemacht. 'Das ist Deine schuld, dass sie mich so nachäfft! Du sagst immer, ich soll meine Kinder nicht zurechtweisen, wenn sie frech sind. Jetzt siehst Du, was sie von mir halten. Für die bin ich anscheinend nur ein Arschloch!'- 'Hey, komm schon. Es ist doch nur ein Spiel, und' - 'Ja, nur ein Spiel. Und jetzt siehst du, was ich für sie bin. In einem Spiel sieht man sehr viel.' - 'Komm schon. Sonst denken die Kinder, sie hätten was falsch gemacht. Und das ist.'- 'Ja genau! Das sollen sie auch denken. Und du auch! Ich bin doch kein Hampelmann, der nur darauf achtet, wie dick sein Arsch ist! Ich bin ihr Vater. Und ich will Respekt!' Ja, solche Szenen waren hart für unsere Kleinen und mich. Die Kinder vor solchen Ausflüchten zu schützen, dabei habe ich zu oft versagt. In solchen Auseinandersetzungen hätte ich meinen Mann oft am liebsten einfach wie eine Schneekugel in die Hand genommen, richtig durchgeschüttelt und gewartet, bis die letzte Schneeflocke wieder auf dem Boden liegt und dann wieder zurückgestellt. Und alles wäre wieder gut. Aber es half nichts. Jedes Mal, wenn ich die Kinder davor bewahren wollte, wurde er noch wilder, noch unkontrollierter. Erst jetzt merke ich, dass es regnet und meine alte Jacke schon einiges an Wasser aufgesogen hat. Es ist ein kühler Sonntag im April. Mittlerweile habe ich Malu von der Leine genommen und dieser macht in meiner Nähe seine eigenen Erkundungen. Mich stören vor allem die banalen Dinge, die zu Streit führen. Wenn ich einmal die Wäsche nicht so zusammenlegte, wie er es wollte, war schon der Teufel los. Wenn ich koche und er kommt in die...

In einer Welt, in der Krisen und Kosten eskalieren, erhebt sich ein Mann, der sich selbst als den neuen Messias sieht, um den Menschen eine bessere Zukunft zu versprechen. Doch sein politisch rasanter Aufstieg ruft auch jene auf den Plan, die seine Macht als Bedrohung für ihre eigenen Interessen sehen. An einem anderen Ort der Schweiz erlebt Mila, eine junge Mutter, nach einem kleinen Unfall eine Änderung ihrer Sinne. Sie nutzt ihre neuen Fähigkeiten, um ihr Verhältnis zu ihrem cholerischen Ehemann zu verbessern. Doch auch andere, teilweise zwielichtige Institutionen sind an ihren neuen Fähigkeiten interessiert, und schon findet sie sich in einem gefährlichen Spiel aus politischen Intrigen und persönlichen Kämpfen wieder. Inmitten dieses Chaos, wo die Grenzen zwischen Gut und Böse, Wahrheit und Täuschung verwässert werden, müssen sowohl Mila als auch der angebliche Jesus entscheiden, welchen Weg sie einschlagen werden - und ob sie bereit sind, die Konsequenzen zu tragen.

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Autor Stress, Fredy N
Verlag 8280-edition.ch
ISBN 9783039770137
ISBN/EAN 9783039770137
Lieferzeit Vorbestellbar
Erfassungsdatum 14.06.2024
Lieferbarkeitsdatum 30.09.2024
Einband Kartoniert
Seitenzahl 550 S.