Bommelböhmer und Schnauze

Als Bommelböhmer die Tür öffnete, schaute er nach links und nach rechts. Niemand. Vorsichtshalber schaute er auch nach oben und nach unten. Niemand. Doch!!! Da war etwas. etwas Haariges, etwas Hopsendes, etwas Quietschendes, etwas sehr Kleines. Und tatsächlich: Es war ein Springfell oder ein Hopsquietscher oder ein Ichweißnichtwasdasist, so ein Ichhabdasnochniegesehendingsoderbums. Bommelböhmer bekam große Augen. 'Bommelböhmer', sagte er höflich, denn man sagt seinen Namen, wenn man sich vorstellt. 'SCHNAUZE!', schrie das kleine haarige, quietschende Keineahnungwas zurück. Und Bommelböhmer war sehr erschrocken, denn so etwas sagt man einfach nicht. Er wollte gerade die Tür zuschlagen, da sprang das Quietschstrupphopsding zwischen seinen Beinen hindurch und war drinnen. Ohne zu fragen. Ohne Benehmen. Ohne sich die Füße abzuputzen.

Was soll ein Elefant tun, der sich kaum noch aus dem Haus wagt, weil alle wegen seiner Größe vor ihm davonlaufen? Er liest Zeitung, kocht Kakao und wartet auf Besuch. Und der kommt! Klein, frech und überraschend. Schnauze klingelt und ist da - auf der Flucht vor allen Katzen dieser Welt.

Claudia Burmeister, geboren 1976, studierte Grafik und Design in Anklam sowie Germanistik und Erziehungswissenschaften an der TU Berlin. Bis 2011 arbeitete sie in einer Wohnstätte für geistig behinderte Menschen in Berlin und nebenbei als Grafikerin und Künstlerin. Inzwischen wohnt sie mit ihrer Familie in der Mecklenburgischen Schweiz und arbeitet hauptberuflich als Grafik- Designerin, Kunstschullehrerin und Illustratorin. www.papierziege.de