Seewald, Michael

Dogma im Wandel

Wie Glaubenslehren sich entwickeln
334 S. Seiten,Gebunden
9783451379178
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Kann die katholische Glaubenslehre sich verändern? Dass auch Dogmen dem Werden und Wandel nicht entzogen sind, mag für einige skandalös, für andere befreiend klingen. Michael Seewald geht dieser Provokation nach: Er erzählt die Geschichte dogmatischer Entwicklungstheorien, die von den Anfängen des Christentums bis in die Gegenwart reicht. Dabei zeigt sich: Der Spielraum für Veränderung und Reform in der Kirche ist größer als gedacht.

Die zwei unterscheidbaren, aber nicht trennscharf voneinander abgrenzbaren Fragen, denen sich das Dogma stellen muss: Ist erstens der Wahrheitsanspruch des Christentums, den das Dogma propositional formuliert, berechtigt, und bringt zweitens das Dogma das Evangelium adäquat zum Ausdruck? Dieser letzten Frage (und nur ihr) widmet sich das vorliegende Buch. Es greift eine paradoxe Situation auf. Selten zuvor in der Geschichte des Christentums wurde so viel über Veränderung gestritten wie heute. Selten zuvor wurde aber auch so wenig grundsätzlich darüber nachgedacht, wie Entwicklung im theologischen Sinne zu deuten ist. Das war nicht immer so. Der Streit über die Notwendigkeit oder die Illegitimität von Veränderungen hat heute nicht nachgelassen - im Gegenteil. Mit einer Einzelfragen übersteigenden Reflexion auf das Phänomen dogmatischer Entwicklung wird er aber nur noch selten verbunden, obwohl dieses Grundproblem stets mitschwingt. Zu diesen Diskussionen wollen die folgenden Überlegungen einen Beitrag leisten. Sie enthalten keine Wunschliste an Dingen, die sich ändern sollten. Aber sie betten die Reformdiskurse in einen dogmengeschichtlichen und theologischen Kontext ein, der zeigt, dass der Spielraum für Veränderungen größer ist als manche meinen. Denn die Kirche ist nur deshalb die, die sie heute ist, weil sie Kontinuität und Diskontinuität zu verbinden wusste - mit anderen Worten: weil sie sich entwickelt hat, um das ihr anvertraute Evangelium stets neu in die Gegenwart, die Ort und Ziel ihrer Sendung ist, hineinzutragen. Dass sie in der Vergangenheit dazu in der Lage war, heißt nicht notwendigerweise, dass sie es auch in Zukunft sein wird. Dieses Buch will zeigen, dass die Vergangenheit weitaus weniger eng war als manche behaupten und aus dieser Ambivalenz heraus die Hoffnung nähren, dass was einmal möglich war, in Zukunft zumindest nicht unmöglich sein wird.

Michael Seewald, Dr. theol., geb. 1987, Priester, Professor für Dogmatik und Dogmengeschichte an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Münster. Mit seinem Eintreten für die Weihe von Frauen zu Priesterinnen und mit seinen Äußerungen zur priesterlichen Berufung sorgte er für großes Aufsehen.

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Autor Seewald, Michael
Verlag Herder Verlag GmbH
ISBN 9783451379178
ISBN/EAN 9783451379178
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Erfassungsdatum 07.11.2017
Lieferbarkeitsdatum 14.05.2018
Einband Gebunden
Format 2.7 x 22 x 14
Seitenzahl 334 S.
Gewicht 543